Betriebe setzen nicht alles, was technisch machbar ist, auch zwingend um. Aktuelle Untersuchungen des Instituts für Arbeit- und Berufsforschung (IAB) zeigen, wie ausgeprägt moderne digitale Technologien bereits heute in der Arbeitswelt sind. Unsere Arbeitswelt unterliegt einem permanenten Wandel. Unternehmen wägen ab, ob sie digitale Technologien einführen oder nicht. Für die Einführung sprechen eine wachsende Arbeitsproduktivität , langfristig sinkende Kosten und eine Modernisierung des Geschäftsmodells. Gegenargumente sind hohe Investitionskosten, fehlende Kompetenzen und andere Unwägbarkeiten. 6 zentrale Ergebnisse lesen Sie hier:
Über die Hälfte aller deutschen Betriebe nutzen oder planen die Nutzung moderner Technologien. Weitere 15 Prozent setzen sich mit ihrem Einsatz auseinander. Ein Drittel aller Betriebe hat sich mit diesem Thema noch nicht beschäftigt.
Der Dienstleistungsbereich setzt häufiger moderne digitale Technologien ein als der Produktionsbereich. Fast drei Mal so viele Dienstleistungsbetriebe (18,9 Prozent) sehen moderne digitale Technologien als zentralen Bestandteil ihres Geschäftsmodells an. Fast jeder zweite Produktionsbetrieb hat sich dagegen noch nicht einmal damit befasst.
Betriebe aus der Informations- und Kommunikationsbranche nutzen moderne digitale Technologien am häufigsten.
Größere Betriebe nutzen moderne digitale Technologien eher als kleinere. Dies gilt besonders im Dienstleistungsbereich.
Nutzerinnen und Nutzer moderner digitaler Technologien schätzen die Chancen technologischer Innovationen höher ein als Nicht-Nutzerinnen und -Nutzer: Sie erwarten eine erhöhte Arbeitsproduktivität, eine höhere Kundenzufriedenheit und innovativere Produkte und Dienstleistungen.
Gleichzeitig sind es ebenfalls die Nutzerinnen und Nutzer moderner digitaler Technologien, die sich der Risiken neuer Technologien eher bewusst sind. So sehen sie häufiger den erhöhten und veränderten Aus- und Weiterbildungsbedarf sowie größere Aufwendungen für Datenschutz und Sicherheitssysteme.
Systeme, in denen mechanische oder elektronische Teile mit einem Netzwerk (wie dem Internet) verbunden sind und eine ortsunabhängige Kontrolle und Steuerung in Echtzeit ermöglichen.
Durch die Zuweisung von IP-Adressen wird alles (zum Beispiel Werkzeuge oder Maschinen) digital ansprechbar, sodass diese unmittelbar in Echtzeit miteinander kommunizieren können.
Eine Fabrik, in der sich alle Produktionssysteme weitgehend ohne menschliche Eingriffe selbst organisieren und steuern.
Riesige, auch beiläufig entstehende Mengen an Daten, die zur Steuerung und Kontrolle von verschiedensten Prozessen (Produktions-, Steuerungs-, Assistenzprozesse) genutzt werden können.
Ausführung von Programmen, die nicht an Ort und Stelle installiert sind, sondern auf anderen Rechnern, die aus der Ferne aufgerufen werden (zum Beispiel über das Internet).
Internetseiten, auf denen Anbieter und Interessenten von Produkten und Dienstleistungen zusammenkommen. Beispielsweise werden Waren verkauft bzw. gekauft (oder auch getauscht) oder Handwerksdienstleistungen angeboten bzw. nachgefragt.
Ähnlich wie in einer Warenwirtschaft bieten Shop-Systeme die Möglichkeit, Shops mit eigenständigen Katalogen und Kundenstämmen zu verwalten.
Quelle: Arntz, Melanie/Gregory, Terry/Lehmer, Florian/Matthes, Britta/Zierahn, Ulrich, 2016: Arbeitswelt 4.0 - Stand der Digitalisierung in Deutschland: Dienstleister haben die Nase vorn, In: IAB-Kurzbericht, 22/2016
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In Zusammenarbeit mit Wirtschaft und öffentlicher Hand arbeiten die Initiative D21 daran, die gesellschaftlichen Herausforderungen im digitalen Wandel zu durchleuchten, jährliche Lagebilder zu liefern und Debatten anzustoßen, um die Zukunft der Digitalen Gesellschaft sinnvoll zu gestalten.
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