Der zunehmende Mangel an Fachkräften beeinträchtigt die Produktivität und Konkurrenzfähigkeit von Unternehmen, und er geht oft einher mit einer Belastungsverschiebung für die Beschäftigten. Sowohl Gewerkschaften als auch Arbeitgeber schlagen daher Alarm und suchen nach Wegen, um vorhandene Fachkräfte zu binden, aber auch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für sich zu gewinnen. Diskutiert werden zum Beispiel Lohnsteigerungen, flexiblere Arbeitszeitmodelle und Qualifizierungsoffensiven, um insbesondere Berufseinsteigerinnen und -einsteiger gezielt anzusprechen. Viele Unternehmen setzen auf eine Kombination aus sogenannten Benefits, nicht-monetären Anreizen und attraktiven Arbeitsbedingungen als Teil einer ganzheitlichen Vergütungsstrategie. Eine neue Studie des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. zeigt, welche Maßnahmen beliebt und verbreitet sind.
Möglichkeiten der flexiblen Arbeitszeitgestaltung sind aus Sicht der Unternehmensverantwortlichen bei Beschäftigten besonders beliebt. Für Arbeitgeber ist das Potenzial, über diese Leistungen die eigene Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen und Fachkräfte langfristig zu binden, daher als sehr hoch einzuschätzen. Zudem finden die Befragten die Führungskultur, eine marktgerechte Vergütung und Flexibilität bezüglich des Arbeitsortes besonders relevant.
Die meisten Teilnehmenden bewerten den Einfluss von Benefits auf die Arbeitgeberattraktivität als groß oder eher groß. 85 Prozent der Betriebe gehen davon aus, dass Benefits in Zukunft noch wichtiger werden.
Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2017 steht die betriebliche Altersvorsorge auf Platz eins der am häufigsten angebotenen Benefits. 93 Prozent der Betriebe bieten diese als freiwillige Zusatzleistung mindestens einem Teil der Belegschaft an.
Im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2020 hat sich das Angebot von Fahrrad-/E-Bike-Leasing mehr als verdoppelt. Auch Vertrauens- und Wahlarbeitszeiten, mobile Arbeit sowie Erholungsbeihilfen und Sabbaticals sind nun deutlich verbreiteter.
Die Studie Anreiz- und Vergütungssysteme in der Metall- und Elektroindustrie des Instituts für angewandte Arbeitswisssenschaft (ifaa) identifiziert populäre Vergütungsmaßnahmen in Unternehmen. Hierzu wurden von März bis Juni diesen Jahres 604 Unternehmen bezüglich ihrer angebotenen monetären und nicht-monetären Zusatzleistungen befragt. Die Gesamt-Ergebnisse wurden im November 2023 veröffentlicht.