Anfang der Seite Springe zum Hauptinhalt der Seite

Mehr Mütter reduzieren ihre Arbeitszeit in der Pandemie

Dreimal so häufig wie Männer haben Frauen ihre Arbeitszeit in der Pandemie reduziert. Das geht aus einer repräsentativen Befragung der Hans-Böckler-Stiftung hervor, die im Januar 2022 erwerbstätige Frauen und Männer befragt hat.

19 Prozent der erwerbstätigen Frauen mit betreuungsbedürftigen Kindern haben im Januar 2022 in einer repräsentativen Befragung der Hans-Böckler-Stiftung angegeben, ihre Arbeitszeit für die Kinderbetreuung reduziert zu haben. Im Vergleich dazu hatten lediglich 6 Prozent der erwerbstätigen Väter im Januar 2022 ihre Arbeitszeit verringert, um Kinder zu betreuen. Dreimal so häufig wie Männer hatten Frauen damit ihre Arbeitszeit reduziert. Auch im gesamten vorherigen Verlauf der Pandemie lag der Anteil der erwerbstätigen Mütter höher als der Anteil der erwerbstätigen Väter, die ihre Arbeitszeit für Betreuungsaufgaben reduziert hatten. Diese Zahlen zeigen, dass sich im Kontext der Pandemie Kinderbetreuung ungleich zwischen Müttern und Vätern aufteilt. Es sind deutlich mehr Mütter als Väter, die ihre Arbeitszeit reduziert haben und berufliche Kompromisse eingegangen sind, um ihre Kinder in der Pandemie zu betreuen.

19

Auch Alternativen zur Teilzeitarbeit wurden während der Pandemie eher von Müttern als von Vätern genutzt, wie dieser Beitrag zu Aktuellem aus der Forschung zeigt. Zu diesen Alternativen zählten zum Beispiel flexible Tages- oder Wochenarbeitszeiten, das Home-Office  oder der Abbau von Überstunden.

Dass bereits vor dem pandemischen Geschehen Teilzeit  - und andere Vereinbarkeitsangebote von Müttern und Vätern in unterschiedlichem Umfang in Anspruch genommen wurden, illustriert unsere Infografik zum Stand der Vereinbarkeit von Familien und Beruf. Woran es liegt, dass bei Paaren Anspruch und Wirklichkeit einer partnerschaftlichen Aufteilung von Sorge-Arbeit oftmals noch weit auseinander liegen, erläutert Dagmar Weßler-Poßberg, Expertin für Familienpolitik, in diesem Interview. Sie sagt, wenn Mütter und Väter die Zeit für Familie und Beruf besser aufteilen können, sei das für alle ein Gewinn.

Zentrale Quelle:

Die Befunde gehen aus einer repräsentativen Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung hervor, für die rund 6400 Erwerbstätige  und Arbeitsuchende regelmäßig zu ihrer Lebenssituation befragt werden.

Hans-Böckler-Stiftung (2022): Jede fünfte Mutter reduziert ihre Arbeitszeit. Böckler Impuls 4/2022.

Newsletter