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Die Dimensionen der Fluktuation in Deutschland

Im Aufschwung ist Fluktuation in den Unternehmen eher hoch. Unsere Grafik zeigt, wie sie sich die Fluktuationsrate in Betrieben und Branchen entwickelt hat.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Die betriebliche Fluktuation steigt in wirtschaftlich guten Zeiten tendenziell an und ist in schlechteren Phasen eher rückläufig, da insbesondere freiwillige Berufswechsel wegfallen.

Die Infografik ist in mehrere Abschnitte gegliedert und zeigt im ersten Teil auf Basis des IAB-Betriebspanels die Entwicklung unterschiedlicher Fluktuationsmaße. Demnach zeigt sich für die Jahre von 1997 bzw. 1998 bis 2019 ein ähnlicher Verlauf der Einstellungs- und Abgangs- bzw. Churningrate. Dabei ist der Anteil von Einstellungen und Abgängen an der Gesamtbelegschaft von 10,1 Prozent auf etwa 7 Prozent im Jahr 2005 bzw. 2006 gefallen und anschließend auf 11,1 bzw. 9,9 Prozent angestiegen. Die Churningrate nahm eine ähnliche Entwicklung und fiel zunächst von 9 Prozent auf 6,3 Prozent im Jahr 2005 und stieg anschließend auf 12,9 Prozent im Jahr 2019 an. Demnach finden Beschäftigtenwechsel immer häufiger bei unveränderter Belegschaftsgröße statt. Eine Unterscheidung nach Branchen in der nächsten Abbildung zeigt, dass die Beherbergungs- und Gastronomiebranche mit 29,0, 19,9 und 26,5 Prozent die höchsten Einstellungs-, Abgangs- und Churningraten aufweist. Organisationen ohne Erwerbszweck wie Vereine oder Verbände und die öffentliche Verwaltung gehören ebenfalls zu Branchen mit hohen Fluktuationsraten. Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, die Land und Forstwirtschaft und der Bereich Bergbau, Energie, Wasser und Abfall gehören zu den Branchen mit den geringsten Fluktuationsraten. Bei letzterer sind Churning- und Abgangsrate mit 4,5 bzw. 4,9 Prozent am geringsten, während die Einstellungsrate mit 9,6 Prozent im Vergleich dazu etwas höher liegt. Eine Unterscheidung nach der Betriebsgröße im nächsten Abschnitt zeigt, dass die Belegschaft in Kleinstbetrieben am seltensten und in mittleren Betrieben (50-249 Beschäftigte) am häufigsten wechselt. Auswertungen auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels zeigen jedoch, dass größere Betriebe ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichzeitig länger halten, insbesondere in der öffentlichen Verwaltung und im Versicherungsgewerbe mit durchschnittlich 18,3 respektive 18,5 Jahren. Analysen des statistischen Bundesamtes auf Grundlage der Arbeitskräfteerhebung zeigen außerdem, dass im Jahr 2019 44,3 Prozent der Beschäftigten mindestens 10 Jahre im gleichen Betrieb verbracht haben, bei 19,1 Prozent waren es 5-10 Jahre, bei 11,4 Prozent 3 bis 5 Jahre, bei 13,6 Prozent 1 bis 3 Jahre und bei 11,6 Prozent weniger als ein Jahr.
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